
Meridianmassage
Meridianmassage ist eine Druckpunktmassage (Akupressur) bei der die zwölf Organmeridiane harmonisiert und aktiviert werden.

Kann unterstützen bei
Dysbalancen im Element Wasser
- Erschöpfung
- Nacken- & Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen/Migräne
- Schlafstörungen
- Menstruationsbeschwerden (PMS, Regelschmerzen, Amenorrhöe)
- Chronisch-rezidivierende Blasenentzündungen/akute Harnwegsinfekte
- Entzündungen der inneren und äußeren Geschlechtsorgane
- Hexenschuss
- Frühzeitige Bandscheibenabnutzungen
- Tinnitus
Dysbalancen im Element Holz
- Verspannte, verkürzte und steife Muskulatur
- Muskelschwäche
- Energiemangel – körperliche und geistige Trägheit
- Kopfschmerzen/Migräne
- Menstruationsbeschwerden (Regelkrämpfe, zu starke Regel)
- Entzündungen der weiblichen Geschlechtsorgane, Dysurie
- Sehschwächen/Augenerkrankungen
- Tinnitus
- Chronische Reizbarkeit/Impulsivität
- Neid, Eifersucht, Ärger und Rachsucht
- „Arbeitswahn“
- mangelnder Selbstwert
Dysbalancen im Element Feuer
- Schlaflosigkeit
- Innere Unruhe/Nervösität
- Herzrasen: Stress, Angst, Lampenfieber
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Freudlosigkeit
- Gehemmter Sprachausdruck
Dysbalancen im Element Erde
- Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung
- Menstruationsbeschwerden (unregelmäßige Menstruation, Regelkrämpfe)
- mangelnde Fruchtbarkeit
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür
- Muskelschwäche
- schlaffes Bindegewebe und Zellulitis
- Unsicherheit
Dysbalancen im Element Metall
- Asthma, chronische Bronchitis, long Covid
- häufige Erkältungen
- Chronische Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung
- Schmerzen im oberen Rücken
- Trockene Haut
- Perfektionismus, Rechthaberei, Dogmatismus
- übermäßige Introversion
- Anhaltende Traurigkeit
- Überstarke Gefühlskontrolle
- Steife, rigide, förmliche Haltung
Was sind Meridiane?
Meridiane sind winzige Kanäle im Körper, durch die Qì (Lebensenergie) fließt. Die Traditionelle Chinesische Medizin versteht die Meridiane als ein Netzwerk, welches das Innen mit dem Außen verbindet: Die inneren Organe mit der Oberfläche des Körpers, Gedanken mit Gefühlen, Yin mit Yáng.
Der Verlauf der Meridiane folgt zum einen Teil den großen Gefäßen und Nerven, zum anderen Teil fließt das Qì durch hauchdünne Spalten und Kanäle des Bindegewebes. Diese Spalten werden vor allem durch die verschiedenen Faszien der einzelnen Muskeln und Muskelgruppen sowie durch ganze Körperteile einhüllende straffe Bindegewebsschichten – zum Beispiel die Fascia thoracolumbalis – gebildet.
Die Grafik zeigt einen Teilauszug des Verlaufs des Blasenmeridians, welcher dem Wasserelement zugeordnet ist. Eine der Hauptwirkungen dieses Meridians ist die Entspannung sowie körperliche und geistige Regeneration.

Quelle: Eckert, A. (2019): Das Tao der Akupressur und Akupunktur, 4. Aufl., Thieme Verlag, S. 189
Was sind Meridianmassagen?
Meridianmassagen basieren auf den fernöstlichen Lehren des Qì, der Lebensenergie, und der Fünf Elemente der Traditionell Chinesischen Medizin.
Unter Meridianmassage versteht man eine Massagetechnik, die den Fluss des Qì in den Meridianen anregt und fördert und in den Meridianabschnitten wiederherstellt, in welchen er durch Verspannungen und Verhärtungen des Bindegewebes (Faszien) und der Muskulatur vermindert, verlangsamt, blockiert oder ganz unterbrochen ist.
Die Anregung und Förderung des Qì Flusses erfolgt mittels Akupressur (Druckpunktmassage) gezielter Hautareale, die sich durch eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit auszeichnen (Akupunktur-/Akupressurpunkte). Die einfachste Form der Akupressur ist leichter, mittlerer oder fester Druck mit der Fingerkuppe des Daumens, Zeige- oder Mittelfingers auf den Akupressurpunkt. Den Qì Fluss kann man als ein Strömen oder Ziehen in der Fingerkuppe spüren, welches sich auf die ganze Hand, den Arm und andere Körperbereiche ausbreiten kann. Die Lebensenergie Qì ist somit eine auf diese Weise mit den Sinnen erfassbare physikalische Größe.
Es gibt zwölf Organmeridiane. Im großen Körperkreislauf fließt das Qì von einem Organmeridian zum nächsten. Die Meridiane werden in ihrem zyklischen Zusammenhang massiert, von einem Meridian mit Energiefülle wird das Qì zu einem Meridian mit Energieleere bewegt, vom Überschuß zum Mangel. Auf diese Weise werden Fülle und Leere der Organmeridiane ausgeglichen, wodurch das autonome Nervensystem, der Stoffwechsel und die Funktion der inneren Organe harmonisiert bzw. unterstützt werden. Haut, Bindegewebe und Muskulatur werden entgiftet.
Das Qì in einem Meridian kann mit dem Wasser in einem Fluss verglichen werden, und die Akupressurpunkte mit den Schleusen des Flusses. Durch die Meridianmassge werden die Schleusen geöffnet und die Meridiane mit Qì versorgt, die vorher unterversorgt waren. Bei Fülle kann es im Verlauf des Meridians und dem zugehörigen Organ zu Beschwerden und Erkrankungen kommen – bei Leere ebenso. Lange bevor ein Organ oder Körperteil erkrankt, ist der Qì Fluss in den entsprechenden Meridianteilen blockiert oder gestört. Meridianmassagen sind ein ideales Mittel den Qì Fluss in den zwölf Organmeridianen im Gleichgewicht zu halten, und daher vorbeugend zur Gesunderhaltung zu empfehlen.
Regelmäßige Meridianmassagen, ein bis zwei Mal im Monat, haben eine umfassende und ganzheitliche Wirkung auf unsere Gesundheit und unser Lebensgefühl und sind daher eine ideale Vervollständigung eines Fitness- und Wellness-Programms.
Meridianmassagen dauern etwa 1,5 Stunden.
Die beschriebene Methodik wurde von Dr. med. Achim Eckert aus Namikoshi Shiatsu und Akupressur nach der Fünf-Elementen-Lehre entwickelt.
Keine klassische Massage
Im Gegensatz zur klassischen Massage, die sich auf die Entspannung der Muskeln und die Förderung des Lymph- und Blutkreislaufs konzentriert, zielen Meridianmassage insbesondere darauf ab, den Energiekreislauf im Körper auszugleichen. Durch die Akupressur der Akupunkturpunkte der Meridiane kommt es zur Harmonisierung und dadurch zur Regulierung des Energiesystems. Fülle und Leere-Zustände werden ausbalanciert, sodass der Körper regeneriert und auf diese Weise die Vitalität und das Wohlbefinden fördert und stabilisiert.
Ein Grundkonzept der Chinesischen Medizin ist, dass Körper und Geist untrennbar miteinander verbunden sind. Diesem Gedanken folgend, haben Emotionen und mentale Funktionen ihren Ursprung in den inneren Organen – der Fluss der Lebensenergie Qì bestimmt also grundlegend unser Wohlbefinden: Körperliche, geistige und emotionale Gesundheit hängen vom Fluss des Qì in den einzelnen Organ-Meridianen ab.
Deshalb wirken Meridianmassagen nicht nur regenerierend und revitalisierend auf den Körper, sondern auch auf unseren Geist und unsere Emotionen – vor allem unsere tieferen Gefühle, die oft vom Rhythmus des Alltags überlagert sind, werden wieder bewusster wahrgenommen. Ein von Stress und Hektik geprägter Tagesablauf führt zu Blockaden. Die Stimulation des Qì-Flusses durch Meridianmassagen wirkt sich daher ganzheitlich auf unsere Gesundheit und unser Lebensgefühl aus.
Akupressurpunkte als Landkarte der Seele
Umfangreiche Blindstudien zeigen, dass die 361 klassischen Akupressur-/Akupunkturpunkte eine über die Linderung von physischen Beschwerden hinausgehende psychosomatische Wirkweise haben:
Das Wissen um die psychischen Wirkungen der einzelnen Punkte kann dabei helfen, den vielfältigen seelischen Hintergrund vieler Krankheiten und Beschwerden besser zu verstehen. Bei einem spotan druckschmerzhaften Akupressurpunkt können Rückschlüsse auf die seelischen Ursachen und Querverbindungen zu den bestehenden Symptomen gezogen werden. Vom Klienten rückgemeldete Wirkungen der Meridianmassagen unterstützen dabei, gezielt Akupressurpunkte auszuwählen, die der persönlichen Geschichte gerecht werden und den Klienten individuell fördernden und unterstützen.
Meridianmassagen sind daher nicht nur geeignet, eine Linderung von körperlichen Beschwerden zu unterstützen und unsere Vitalität zu stärken. Sie können uns auch einen Zugang zur Innenwelt eröffnen, einen Zugang zu Bereichen des Geistes und der Seele, die sich uns sonst nur in tief entspannten Momenten, in Träumen und in Trancezuständen eröffnen und die unserem Alltagsbewusstsein normalerweise verborgen bleiben. Die Akupressurpunkte und Meridiane stellen eine Landkarte der Seele auf der Oberfläche des Körpers dar, die es uns ermöglicht, ganz unterschiedliche Teile unseres Selbst kennenzulernen. Bei manchen Punkten tauchen Erinnerungen unserer persönlichen Geschichte auf, die manchmal bis in unsere frühe Kindheit zurückreichen, bei anderen tauchen wir in Archetypen des kollektiven Unbewußten ein.
Literatur: Eckert, A. (2019): Das Tao der Akupressur und Akupunktur, Thieme Verlag, 4. Auflage